Im Vordergrund meiner Arbeit steht immer das Kind mit seiner eigenständigen Persönlichkeit und seinen individuellen Bedürfnissen. Ich möchte jedes Kind als Individuum annehmen, unterstützen und mit seiner individuellen Herkunft, Bedürfnisse und Interessen ernst nehmen. Ich sehe mich dabei als Wegbegleiter und Ko-Konstrukteur. Zentral in meiner Arbeit steht daher die Hinwendung zum Kind: Es soll Sicherheit fühlen und Wertschätzung erleben.
Die Entwicklung von Kleinkindern findet mit seinem gesamten Körper und allen Sinnen statt: Kinder lernen ganzheitlich, selbstbestimmt und forschend. Kinder sammeln Informationen über die Umwelt durch tasten, fühlen, riechen, sehen, hören, schmecken und sich aktiv in der Umgebung zu bewegen. Sie wollen alles anfassen und ausprobieren um eigene, innere Bilder ihrer Umwelt zu schaffen.
Jedes Kind, das dazu fähig ist, sich eine eigene Meinung zu bilden, hat das Recht, diese in allen das Kind berührenden Angelegenheiten frei zu äußern und es wird ihm zugesichert, dass diese Meinung angemessen und entsprechend seinem Alter und seiner Reife berücksichtigt wird.
UN-Konvention über die Rechte des Kindes
Ich möchte, dass diese Neugier und Entdeckungsfreude nicht durch starre Regel und erwachsene Vorstellungen ausgebremst werden, stattdessen sollen sie ausgeschöpft und gefördert werden. Die Grundvoraussetzung dafür ist Teilhabe und Mitbestimmung. Die Partizipation der Kinder schlägt sich daher in meiner alltäglichen Arbeit nieder.
Schwerpunkte
1. Partizipation
Den Kindern werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten, und angepasst an ihren Entwicklungsstand, Wahl und Entscheidungsfreiräume eingeräumt. Regeln und Grenzen werden transparent kommuniziert. Im Rahmen der Partizipation findet Ko-Konstruktion statt. Dies meint, das Lernen im Zusammenarbeit stattfindet: Die Kinder lernen gemeinschaftlich mit mir und den anderen Kindern in der Interaktion. Lernen geht aktiv vom Kind und seinen Impulsen aus und entwickelt sich dann in Interaktion mit seiner Umwelt weiter: Das Kind mit seiner angeborenen Neugier ist der aktive Konstrukteur seiner eigenen Bildung.
Partizipation erfordert für mich, dass ich den Kindern zutraue eigene Entscheidungen treffen zu können, auch schon bereits den Kleinsten. Das bedeutet auch, dass ich es ermögliche, dass den Kindern selber Erfahrungen machen können, auch wenn sie dabei andere Lösungswege wählen als meine.
2. Freispiel
Für Kinder ist Spiel Selbstbildung. Durch freie Bewegungsentfaltung wird es möglich den eigenen Interessen nach zu gehen und zu entdecken. Die Kinder können ihre Umwelt erfahren. Auch spielt es bei der Entwicklung der sozialen Fähigkeiten eine Rolle, da im gleichen Raum auch ich und andere Kinder anwesend sein. Freispiel ist notwendig um Selbständigkeit und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Es hilft außerdem Kreativität, Spontanität sowie Experimentierfreude zu erweitern und Frustrationstoleranz aus zu bauen.
Dieses Ziel wird bei Kaleidoskop umgesetzt durch Freispiel in den Tagesablauf fest ein zu bauen (am Anfang und Ende), so dass es kein „volles Programm“ an angeleitete Aktivitäten gibt. Außerdem wird bei der Gestaltung vom Gruppenraum und Materialauswahl drauf geachtet, dass sie das Freispiel anregen. So habe ich z.B. ein Regal mit Schubladen wo die Kinder selber die Spielsachen nach Wünsch herausnehmen können. Die Materialen sind anregend und angepasst am Entwickelungsstand der Kinder und es gibt immer so viel davon, dass alle Kinder damit spielen können. Das Freispiel am Mittag ist insofern möglich draußen, um da wieder ganz neue Sinneserfahrungen auf zu tun. Die Kinder haben draußen mehr Bewegungsfreiheit, können mit Sand und Matsch spielen, da gibt es auch Bälle und unterschiedliche Fahrgeräte zum Benutzen.


3. Alltagsintegrierte Sprachbegleitung
Da der Spracherwerb eine zentrale Entwicklungsaufgabe für Kleinkinder ist, ist auch die alltagsintegrierter Sprachbegleitung ein wichtiges pädagogisch Ziel bei Kaleidoskop. Dies wird umgesetzt durch Alltagssituationen auf zu greifen um zu sprechen. Konkret bedeutet das für mich, dass ich langsam rede und eine abwartende Haltung zu habe, ich lasse die Kinder aussprechen und werde Fehler nicht verbessern oder die Kinder auffordern die Wörter korrekt nachzusprechen.
Besonders hervorheben möchte ich hier das einsetzen vom Kamishibai. Ein Kamishibai ist ein Vorlesetheater. Illustrationen aus Kinderbüchern werden hier ganz groß in einem Holzrahmen gezeigt, wodurch alle Kinder sie sehen können. Es wird nicht ganz fest eine Geschichte gelesen, aber viel mehr über die Bilder „geredet“. Dadurch regt es besonders an zu Interaktion mit den Kindern.